VEILCHEN UND STEFAN

Anlässlich Veilchens Geburtstag am 14. Oktober findet ihr im Folgenden einen Erfahrungsbericht von Stefan, der im Frühjahr 2022 eine Patenschaft für Veilchen übernommen hat.

Veilchen und Stefan

– eine Freundschaft für’s Leben beginnt

Veilchen ist ein Simmentaler Fleckvieh und seit Mai 2016 ein Teil der Ochsenherde. Er wurde am 14. Oktober 2015 auf einem Bauernhof in Vorarlberg geboren und kam als er sechs Monate, also als er noch ein Kälbchen war, an den Hof von Steffi und Hubert, da ihm seine Vorbesitzer glücklicherweise die Schlachtung ersparen wollten. Über Veilchens Neuzugang wurde sogar in einem Artikel in der Kronen Zeitung berichtet. So wurde der kleine Ochse sozusagen auch zum Zeitungsstar.


Vor zirka eineinhalb Jahren, im Frühjahr 2022, suchte ich, mit dem Wissen, dass es auch Patenschaften für Rinder gibt, nach einer, da Kühe bzw. Rinder meine Lieblingstiere sind. Dabei war mir besonders wichtig, eine Bindung zu dem Tier aufbauen zu können, es füttern, striegeln und Zeit mit ihm verbringen zu können. Aus diesem Grund fiel mir sofort die Homepage „rinderwahnsinn.at“ ins Auge.
Als ich mir die Fotos von den Rindern auf der Homepage ansah, fiel mir sofort ein Rind ins Auge: Veilchen. Ja, ich muss zugeben vom Namen her, glaubte ich anfangs Veilchen wäre eine Kuh, bis Steffi mich beim ersten Weidebesuch im Mai 2022 vom Gegenteil überzeugte.

Veilchen und ich (Fütterungszeit)

Schon beim Betrachten des Fotos hatte ich das Gefühl, dass da eine langjährige Freundschaft entstehen wird und so hat meine Patenschaft für Veilchen oder wie ich ihn liebevoll nenne „Veili“ begonnen:
Beim ersten Kennenlernen waren wir beide noch zurückhaltend – was klar war, weil wir uns beide noch nicht kannten. Doch das Eis wurde gebrochen, als ich ihm den ersten Apfel hinstreckte. Striegeln ging aber beim ersten Mal noch nicht, da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht von seiner Angst vor dem Elektrozaun wusste und ich mich auch noch nicht zu ihm auf die Weide traute. Ab diesem Wochenende besuchte ich Veilchen so oft ich konnte. Aber striegeln ließ Veilchen sich noch immer nicht, was natürlich zunehmend frustrierend war, aber ich gab nicht auf und gab ihm Zeit sich an mich zu gewöhnen und mir sein Vertrauen zu schenken.
Mit jedem Besuch wurde das Vertrauen zwischen ihm und mir größer, sodass er nach ein paar Weidebesuchen – trotz großen Respekts vor dem Weidezaun- er zu mir kam und sich das erste Mal striegeln ließ. Ab diesem Zeitpunkt war das Eis endgültig gebrochen. Seitdem striegle ich ihn jedes Mal.

Dank Steffi konnte ich Veilchen auch zu den besuchsärmeren Wintermonaten besuchen. Ab November 2022 versuchten wir, Veilchen auch ein bisschen zu „trainieren“, damit er wusste, dass er gemeint war, wenn ich komme – mit guten Erfolg: schon nach ungefähr einem Monat hörte Veilchen, wenn ich ihn beim Namen rief und kam zu mir.

Ein großes Geschenk machte er mir kurz vor Weihnachten: Als ich ihn rief, kam er wieder zu mir und begann als er mich sah vor Freude an zu muhen. Da Veilchen eher zu den Stillen auf der Weide gehört und seitdem ich ihn kannte nie eine Laut von sich gegeben hat, freute es mich besonders. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass wir inzwischen „beste Freunde“ sind.