2. 12. Von Pupperln und Mäusen…

Vielleicht ist euch beim Lesen unserer Homepage aufgefallen, dass wir des Öfteren den Begriff „Rind“ verwenden, der, zugegeben, nicht besonders warmherzig klingt.

Landläufig verwendet man stattdessen häufig „Kuh“, man hat z.B. beim Wandern eine Kuhherde gesehen.

Richtigerweise kann man sagen: Jede Kuh ist ein Rind, aber nicht jedes Rind ist eine Kuh!

Für alle, die jetzt verwirrt sind, hier ein paar Begriffsklärungen:

Rind = Überbegriff für alle Tiere dieser Art, unabhängig von Geschlecht und Fortpflanzungsfähigkeit

Kuh = weibliches Rind, das (mindestens) ein Kalb geboren hat. Daher übrigens auch der Begriff „Milchkuh“: Um Milch zu geben, muss eine Kuh erst ein Kalb bekommen. Auch Kühe geben, so wie jedes andere Säugetier, nur Milch, wenn sie Nachwuchs bekommen haben. Spezifisch meint man mit „Milchkuh“ eine Kuh, die zum Zweck der Milchgewinnung gehalten wird. Anders ist das bei der „Mutterkuh„: Hier trinkt das Kalb die Milch, der Zweck der Haltung liegt nicht in der Milchgewinnung, sondern in der Fleischgewinnung aus dem Nachwuchs.

Bevor Hubert seinen Hof in einen Lebenshof umwandelte, hatte er eine Mutterkuhhaltung. Somit wurden seine Kühe nie gemolken und die Kälber wurden von der Mutter in der Herde großgezogen. Deshalb sind Tiere, die aus Huberts Herde stammen, in der Regel deutlich weniger zutraulich als Tiere welche aus Milchbetrieben zu uns kamen. Dort werden die Kälber kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt (und gewöhnen sich an Menschen, die sie versorgen), denn sonst würden sie ja die Milch trinken, die der Betrieb verkaufen möchte.

Stier (auch Bulle) = männliches Rind

Ochse = männliches, kastriertes Rind

Kalbin (auch Färse) = weibliches Rind, das (noch) kein Kalb geboren hat.

Unsere Rinder leben auf zwei Weiden: eine mit den Kühen und Kalbinnen (wobei wir den Begriff „Kalbin“ nicht verwenden, weil viele unserer Besucher gar nichts damit anfangen können) und eine mit den Ochsen und Stieren. Bei einem Besuchstag an dem beide Weiden besucht werden, kann man unmittelbar erleben, dass es einen spürbaren Unterschied macht, ob man es mit einem männlichen oder einem weiblichen Rind zu tun hat. Unterschätzen sollte man allerdings auch Kühe nicht, besonders wenn sie ihre Kälber bedroht sehen.

Hubert nannte seine Rinder immer schon „Pupperl“ und so bezeichnen wir sie auch heute noch am liebsten: Die Rinder sind die Pupperl (die männlichen auch die „Puppi-Buben“) und die Schweine sind die Mäuse. 🐮💓🐷

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