Bamboo sieht mit seinen nach unten geschwungenen Hörnern wilder aus, als er ist. Hubert hat sie ihm selbst mit einer Eisensäge gekürzt (Und Bamboo hat sich das gefallen lassen!! Die beiden standen einfach mitten auf der Weide!! Sie wären ihm sonst weiter in die Wange gewachsen, das hat er wohl gespürt), weil der Tierarzt Sorge wegen der Dosis der Narkose hatte.
Im Freiland gehaltene Rinder stoffwechseln anders als im Stall gehaltene, das erschwert die Dosierung: Zu wenig Betäubungsmittel und die Aktion ist für den Tierarzt lebensgefährlich; zuviel und das Puppi wacht nicht mehr auf.
Huberts Anweisung an mich war: „Steff, du striegelst ihn und lenkst ihn ab!“ Ja, eh! Genau! Ich stell mich neben ein 800 kg Rind auf die Weide, dem du gerade die Hörner absägst! Sicher! Nicht!!!! Bibbernd und gebannt stand ich in einiger Entfernung – wie gesagt, die beiden waren MITTEN auf der Weide, Bamboo hätte Hubert jederzeit niederrennen können- auf der anderen Seite des Weidezauns, das Handy wählbereit in der Hand.
Ihr könnt euch vorstellen, wie erleichtert wir beide waren, dass Bamboo so offensichtlich mit Huberts „Behandlung“ einverstanden war. 😅
Noch dazu, weil wir ihn auch anders kennen: Hubert war einmal mit einem Kübel auf der Weide, in dem sich keine Leckerlis (mehr) befanden. Bamboo interpretierte die Situation aber anscheinend so, dass ihm Hubert nichts geben wollte und bekam einen Wutausbruch, vergleichbar mit dem Tobsuchtsanfall eines 3-Jährigen, der ein Eis will, aber keines bekommt. Er begann herumzuhüpfen und Hubert bereits mit leicht gesenktem Kopf nachzulaufen. Hubi konnte Bamboo noch rechtzeitig einschüchtern, aber ganz geheuer war er ihm in diesem Augenblick auch nicht.
Man muss also gut auf Bamboos Wahrnehmung achten, dann mag er es, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Er wird sehr gerne gestriegelt, aber die ranghöheren Tiere verdrängen ihn meistens, sodass es Besucher:innen schwer haben Zeit mit ihm zu verbringen.
Aus diesem Grund wünscht sich Bamboo vom Christkind 2 Striegel (damit es insgesamt mehr Striegel gibt) und viele Besucher:innen bei künftigen Weidebesuchsterminen.❤️
Bei einem Weidebesuch hat er sich dafür auch gaaanz brav von einer Patin fotografieren lassen…
(c) Sonja Radolf
Bamboo war außerdem das erste Tier, das 2014 von der Umstellung auf einen Lebenshof profitierte. Auch deshalb ist er für uns ein ganz besonderer Bub ❤️🐮 und wir freuen uns, wenn dieses temperamentvolle Pupperl noch Paten findet.